Septumplastik

Bei der Septumplastik (Nasenscheidewandoperation) handelt es sich um ein operatives Verfahren  zur Behandlung einer chronischen Nasenatmungsbehinderung.

Eine dauerhafte Nasenatmungsbehinderung lässt sich sehr häufig bei diagnostischen Kontrollen feststellen. Diese Nasenatmungsbehinderung ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass ein Anteil von über 90 Prozent der Bevölkerung eine Septumdeviation (Abweichung der Nasenscheidewand) mit kompensatorischer Muschelhyperplasie (Vermehrung des Gewebes als Anpassungsreaktion an die Septumdeviation) aufweist.

Entscheidend für operative Maßnahmen ist der Grad der Nasenatmungsbehinderung für den betroffenen Menschen.

Neben der anatomischen Veränderung können jedoch auch andere Ursachen eine Nasenatmungsbehinderung hervorrufen oder beim Vorliegen einer Septumdeviation die Symptomatik noch verstärken. Weitere Ursachen sind eine chronische Rhinosinusitis (dauerhafte Nasennebenhöhlenentzündung) bzw. eine Polyposis nasi.

Durch eine vorliegende Septumdeviation nimmt des Weiteren die Häufigkeit von Mittelohrentzündungen oder Störungen des Geruchssinns deutlich zu. Zusätzlich lässt sich feststellen, dass knöcherne Auswüchse mit Kontakt zur seitlichen Nasenwand Kopfschmerzen (Cephalgie) begünstigen.

Vor der Operation

Zu Beginn muss diagnostisch geklärt werden, welcher operative Zugang  und welche Methode für den Eingriff gewählt werden sollte.

Um nach der Operation eine signifikant verbesserte Nasenatmung zu erreichen, müssen atmungsbehindernde Hypertrophien (Vermehrung von Gewebe) der unteren Nasenmuscheln erkannt werden. Ist dies der Fall, sollte die geplante Operation gegebenenfalls um eine spezifische Muschelchirurgie erweitert werden.

Das Absetzen von blutverdünnenden Medikamenten wie Acetylsalicylsäure (ASS) oder Marcumar sollte in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen. Sollten Krankheiten vorliegen, die das Blutgerinnungssystem beeinflussen können und diese dem Patienten bekannt sind, so muss dies dem behandelnden Arzt mitgeteilt werden.

Ablauf der Operation

Die Operation erfolgt in Vollnarkose. Wie bereits beschrieben, wird präoperativ der optimale Zugang für die Septumplastik festgelegt. Allerdings wird in der Mehrheit der Fälle der sogenannte rechtsseitige Hemitransfixions-Schnitt eingesetzt.

Zur besseren Darstellung des hinteren Septumareals kann eine spezielle Klemme (Cottle-Klemme) eingesetzt werden. Gleichzeitig wird die Columella (Nasensteg) zur gegenüberliegenden Seite verschoben.  Im Anschluss hieran erfolgt hinter der bereits freigelegten Septumkante der Schnitt, sodass das Ablösen des Mukoperichondriums (Schleimhautareal, welches fest mit dem Knochen verankert ist) von der hinteren Septumkante erfolgen kann.

Das Operationsprinzip nach Cottle beruht darauf, verbogene Knorpelstrukturen der Nasenscheidewand nicht sofort zu resezieren, sondern mit Hilfe einer gewebeschonenden Technik die anatomischen Abweichungen zu korrigieren. Hieraus ergibt sich der Vorteil, dass vorhandene Strukturen zur weiteren Stützfunktion in der Nase bleiben können.

Entscheidend für die Mobilisation ist die Freilegung der knorpeligen und knöchernen Anteile des Stützapparates der Nase. Die Mobilisierung des knorpeligen Septums erfolgt durch eine gerade Chondrotomie (Knorpeldurchtrennung). Im Anschluss hieran wird das Septum mit Hilfe einer Osteotomie (gezielte Durchtrennung von Knochenstrukturen) begradigt.

Im Falle des fehlenden oder nicht ausreichenden Erfolges der Osteotomie lässt sich eine Entfernung der Knochen- und Knorpelstrukturen (Resektion) nur selten verhindern. Dennoch sollte die Resektion nur als Ausnahmeeingriff bei der Septumplastik angesehen werden.

Die Durchführung von speziellen Rekonstruktionsmaßnahmen des korrigierten Nasenseptums sind von entscheidender Bedeutung für die Verhinderung von Komplikationen. Um diese Ziele zu erreichen wird eine Reimplantation von Knorpel und Knochen durchgeführt, sodass mit Hilfe dieses Operationsschrittes sowohl die Perforationsbildung und Schleimhautatrophie als auch die Ausbildung eines „Flatterseptums" deutlich seltener auftreten.

Für den Formerhalt der Nase steht der Bereich des vorderen Septums im Fokus, da dieser für die Stabilität von großer Wichtigkeit ist. Nach dem chirurgischen Eingriff ist es notwendig, dass die Stabilität des korrigierten Septums vom Operateur getestet wird.

Zur Verbesserung der Stabilität wird eine Fixierung des Septums durchgeführt. Mit Hilfe verschiedener Nahttechniken ist es möglich, die Stabilität des Septums zusätzlich zu verbessern. Außerdem kann durch sogenannte transseptale Matratzennähte zu einer weiteren Stabilisierung der Rekonstruktion beigetragen werden.

Überdies tragen die Schienung und die Nasentamponade des Septums als letzter Schritt der Operation zur Vermeidung postoperativer Blutungen bei. Obwohl durch die Nasentamponade laut vieler klinischen Studien neben der Reduktion der Häufigkeit von postoperativen Blutungen auch seltener Hämatome und Ödeme (Wasseransammlung im Gewebe) auftreten, wird in vielen wissenschaftlichen Veröffentlichungen postuliert, dass der Einsatz der Nasentamponade nicht zu empfehlen sei oder keinen signifikanten Vorteil darstelle.

Nach der Operation

Die Nase sollte nach dem Eingriff mit einer Natriumchlorid-Lösung und einer speziellen Nasensalbe behandelt werden, da die Nasenschleimhaustark gereizt ist. Allerdings ist für den Patienten die Pflege recht schwer, da die vorhandenen Schienen die Behandlung mit einer Nasensalbe erschweren. Ein Einsatz eines speziellen Nasenöls ist daher empfehlenswert.

Des Weiteren sollten antibakterielle Substanzen und unter Umständen Antibiotika zum Einsatz kommen, um die Infektionen zu reduzieren. Außerdem ist für die Senkung der Komplikationsrate die Nachuntersuchung vom Hals-Nasen-Ohren-Arzt innerhalb der ersten zwei Wochen nach dem Eingriff von großer Bedeutung.